Basilicum // Verwöhnprogramm für Innen

Es ist eine Weile her, seit ich das letzte Mal als Restaurant-Tipp vom Basilicum berichtet habe. Allerdings lag das nicht daran, dass ich zwischenzeitlich nicht noch eine Reihe von Speisen dort genossen hätte.

Kürzlich habe ich mir wieder eine Überraschung mit begleitenden Weinen gegönnt. Und wie fast immer, hatte schon der Gruß aus der Küche die erste Überraschung parat. Spinat Panna Cotta mit Parmesan Crumble. Eine insofern spannende Sache, weil ich bis dahin Panna Cotta automatisch als Süßspeise abgepeichert hatte. Weit gefehlt.

Auf die Vorspeise hatte ich mich besonders gefreut, weil es da häufig einen wunderbaren Fisch gibt – und auch dabei immer wieder überraschende, neue Aromenkombinationen, die dem Fisch etwas Besonderes geben. Ich wurde wieder einmal nicht enttäuscht.

Die Lachsforelle war super saftig und die Haut kross gebraten. Dieser Hauch von Schäumchen dazu, abgerundet mit einem Zwiebelkuchen und einem Salat mit sehr schmackhaftem Dressing. Zwiebelkuchen zu Fisch, eine neue Kombination, aber sehr lecker.

Als wäre das nicht schon ausreichend Genuss, wurde als Zwischengang ein Fisch/Meeresfrüchte-Gericht serviert. Eine wahre Sommer-Bombo. Frisch und kraftvoll, sowohl was die Farbe als auch den intensiven Geschmack anging.


Der Hauptgang, ein Fleischgang: Zweierlei vom Kalb mit gebratenen Pfifferlingen, einem „Zen“-Kartoffelpüree und Kohlrabi-Gemüse.

Ich bin grundsätzlich keine große Freundin von Pfifferlingen, weil ich mit der Konsistenz nicht so richtig klarkomme. Hier wurde ich aber zum zweiten Mal eines besseren belehrt. Schön gebraten passten die Pfifferlinge gut zu dem Stück Kalbs-Tafelspitz. Das zweite Stück Kalb war gebraten – also zwei schöne Varianten bei der Zubereitung des Fleischs.

Ich bin ja keine Süße und bereite Desserts eigentlich viel lieber zu als dass ich sie esse. Aber auch wenn es beim Basilicum zum Nachtisch sogar die Wahl gibt zwischen Süß und Käse, habe ich mich für einen süßen Nachtisch entschieden. Es lohnt sich schon für die Inspiration.

Das Walnusseis war zum niederknien. Dazu der knusprige, warme, fruchtige Strudel und ein paar Früchte für etwas Frische. Mehr kann man sich doch gar nicht wünschen.

Danke, für diesen genussvollen Abend. Ich freue mich schon auf’s nächste Mal.

Bis bald im Basilikum.

Dystopie oder Reality Check? // The Circle is watching you

The Circle - Geheimnisse sind Lüge, Teilen ist heilen, Privatsphäre ist Diebstahl

The Circle von Dave Eggers

Viele, die heutzutage gemeinhin nicht als „Digital Native“ bezeichnet werden, werden sich beim Lesen von David Eggers ‚The Circle‘ in ihren schlimmsten Befürchtungen bestätigt sehen.

1984 für die Generation der „Digital Natives“

Die großen Internet Firmen sammeln alle Daten über uns. Die Nutzung diverser Social Media-Angebote macht jeden von uns zu einem gläsernen Menschen. Privatsphäre ist quasi abgeschafft und man kann unendliche Informationen über einen Mitmenschen finden – und auch für eigene Interessen nutzen.

Totale Transparenz, den gläsernen Bürger als Volkswillen?

Das Buch konstruiert eine unter Umständen gar nicht mehr so ferne Zukunftsvision, schließlich haben wir in den vergangen Jahren schon mehr als einmal von der ungebremsten und vor allem unersättlichen Datensammelwut der top Internet-Player in den Medien gehört oder gelesen. Der Weg in die von Eggers skizzierte ‚New World‘, in der die Privatsphäre des Einzelnen Diebstahl an der Gemeinschaft ist, scheint da nur noch ein kurzer. Eine Welt totaler Kommunikation und vor allem Transparenz. Alles, was man tut und denkt, wird in den Sozialen Medien ungefiltert gespiegelt, kommentiert und weiter verbreitet. Nichts mehr ist geheim. 

Und die Moral von der Geschicht? So richtig mitreißend wird’s leider nicht.

Die Chance, die Dystopie der großen Internetkonzerne aufzubauen, die unsere Leben mehr und mehr in einer Art Klammergriff halten, wurde von Eggers schlicht weggeworfen. Es gelingt ihm nicht, einen entsprechend verschworenen Spannungsbogen aufzubauen. Zu flach und unreflektiert kommt vor allem seine Protagonistin Mae daher, die alles was der Internet-Riese an Ideen und Neuerungen für die totale Transparenz kreiiert perse einfach nur toll findet und noch nicht einmal ansatzweise Hintergründe, Ziele und mögliche Gefahren des digitalen Mantras 2.0 „Secrets are lies – sharing is caring – privacy is theft “ hinterfragt. 

Und so bleibt ‚the Circle‘ eine nette unterhaltsame Geschichte, der es leider nicht gelingt, die aktuelle Relevanz und das mögliche Entsetzen über die Möglichkeiten in einen spannenden, mitreißenden Thriller zu transportieren.

Moulettes // Wenn ein Fagott das Publikum aus den Schuhen haut

Moulettes
Moulettes
Moulettes

Ein kleiner Club mitten in Köln war die Location für die Tourstation der britischen Band Moulettes. Eine mit Instrumenten vollgepackte winzige Bühne weckte schon beim ersten Kaltgetränk hohe Erwartungen. Cello, Zitter, Fagott, Gitarre, Bass, Schlagzeug und Synthesizer ließen bereits einiges in Sachen Spektrum und Bandbreite vermuten, bevor man überhaupt den ersten Ton gehört hatte.

Der lap steel-Gitarrist Frederic Kinbom bot mit Songs seines Solo-Albums Oil einen chilligen Einstieg mit markantem, warmem Sound.

Frederik Kinbom // Ausschnitt live in Köln // Bild anklicken
Frederik Kinbom // Ausschnitt live in Köln // Bild anklicken

Tempowechsel und Unberechenbarkeit in den Songs machen es spannend

Das im letzten Jahr erschienene Album ‚Constellations‘ fordert nicht nur die Musiker, sondern auch das Publikum.

Moulettes // Constellations 2015
Moulettes in Köln // Foto anklicken für Konzertauschnitt

Dabei sind es insbesondere die Tempowechsel und immer wieder eingebaute unberechenbare Überraschungen, die die Zuhörer nicht nur bei der Stange halten, sondern geradezu mitreißen können. So helfen elektronische Verstärker und Effektpedale beispielsweise, ein Fagott aus seiner klassischen Ecke in zuvor ungeahnte Pop-Sphären zu rücken. Schier unmöglich ist es dadurch, die im positiven Sinne schräge Indie-Band auch nur annhäherungsweise in eine musikalische Schublade zu stecken.

Ein elektrisierender Auftritt, der durchaus einige Besucher mehr verdient gehabt hätte.

 

 

Three Fall // Entdeckung einer „geilen Kappelle“

Aktuell sind die 35. Leverkusener Jazztage am Start. Eine Institution in Sachen Jazz-Festivals. Ich hatte Tickets für den Haupt-Act des Abends Incognito verschenkt und wir waren just in time angekommen. Just in time allerdings nicht für den grossen Auftritt, sondern für die erste der beiden Vorgruppen.Three Fall Three Fall – drei junge Männer, die mal gleich so richtig gegroovt haben mit ihrem Schlagzeug, dem Bariton-Saxophon und der so g…… Posaune. Ich bin ja nun wirklich ein Saxophon-Fan, aber diese rotzige Posaune hat es mir schon an diesem Abend total angetan. Unglaublich, was die drei auf mit Effekten experimentell und modern aus diesen Instrumenten herausgeholt haben.

So sehen sie sich selbst: „Nur ein Trio, kleiner als man denkt. Fehlt da was? Weniger macht mehr. Aus Herausforderung wird Innovation. Drei Individuen im Kollektiv. Magisches Dreieck zwischen Struktur und Improvisation. Ziemlich ausgeheckt und ausgecheckt. Immer für eine Überraschung gut. Spaß muss natürlich auch dabei sein. Ist das noch Jazz? HipHop, Rock, Worldmusic, Reggae, Funk und Pop. Es ist was gefällt, das die Three Fall zusammenhält. Jazz klingt anders. Neu sozialisiert. Mit frischer Energie, für Menschen, die nicht an Grenzen glauben. Jazz als die große Freiheit zu spielen, was man fühlt, denkt und kennt. Keine Scheu vor Tradition und Konvention. Respekt. So wie Three Fall spielt niemand. Nicht um des anders sein willens, sonder weil sie so sind.“ (Quelle: Three Fall, Realize)

Selten haben Fremd-Einschätzung und Selbst-Einschätzung so gut übereinander gepasst. Young German Jazz – macht so viel Spass auf viel viel mehr!

Hakuna Matata Sansibar // Wofür ein Strand so alles gut ist

Dieser Strand war zumindest nicht der erste Entwurf der Evolution. Ein schweifender Blick über den blenden weissen Korallen-Sandstrand, das türkis- bis dunkelblaue Meer läßt ja nun wirklich keine Wünsche offen. Herbst und Winter vor Augen, kann ich mich hier kaum sattsehen und riechen.

Anders als ich es an anderen Stränden erlebt habe, ist dieser einfach für alles da, also nicht nur, um über ihn auf den Ozean zu schauen oder darüber zu laufen und sich in die Fluten zu stürzen.

Dhau bei Ebbe
Dhau vor Sansibar bei Ebbe

Schulweg – So läuft es sich beschwingt nach Hause

Schülerinnen nach getaner
Schülerinnen auf Sansibar nach getaner „Arbeit“

Die Aufteilung der Schulzeiten ist auch durchaus interessant. Offenbar gibt es zahlreiche Schüler, also gibt es eine Morgenschicht von ungefähr 8 bis 12 Uhr und eine Nachmittagsschicht von 13 bis 17 Uhr.

Kuhauftrieb am Strand auf Sansibar
Kuhauftrieb

Da – wie gesehen – auf der Straße schon genug Trubel herrscht, werden die Kühe morgens einfach auch am Strand entlang zum Grasen getrieben – und die gleiche Strecke am Abend auch wieder zurück in den Stall. Eine schöne Gelegenheit für alle, die ohnehin schonmal mit einer Kuhherde spazieren gehen wollten.

Werft zum Bau des viel genutzten Dhao
Dhao-Bau Sansibar

Ganz nebenbei eignet er sich auch hervorragend zum Bootsbau – hier wird gerade ein Dhao mit Feuer getrocknet. Der Prozess vom Bau mit Trockenphasen und Abdichtung bis zu einem möglichen Stapellauf dauert insgesamt rund 4 Wochen.

Algenfarm auf Sansibar
Algenfarm

Die Männer sind für den Bootsbau und das Fischen verantwortlich. Fischer ist auf Sansibar ein sehr angesehener Berufsstand – gut vorstellbar alleine schon, weil Fisch hier mit zu den Hauptnahrungsmitteln gehört. Nahrungsmittel Nr. 1 der Sansibari ist Reis, der hier auf riesigen Feldern vor allem in der Regenzeit von März bis Juni angebaut wird. In dieser Zeit leben die Farmer auf den Feldern in kleinen Unterständen, da der Weg für eine tägliche An- und Abreise viel zu mühsam und teuer wäre.

Nahrungsmittel Nr. 2 – die Banane. Es fällt sehr leicht, sich das vorzustellen, denn man kann überall Bananenstauden kaufen – oder tauschen: Am Strand, an der Straße und natürlich auf dem Markt in Stonetown.

Frauen sind dafür für die Suche frischer Muscheln und für die Aufzucht und Ernte der Rotalgen verantwortlich. Beides kann natürlich nur während der Ebbe erfolgen.

Neue Bekanntschaften
Strandbekanntschaft

Und zum Abschluss noch eine sehr erfreuliche neue Strand-Bekanntschaft. Während eines morgentlichen Spaziergangs kamen die beiden Jungs aus dem angrenzenden Fischerdorf heruntergelaufen. Glücklicherweise hatten wir eine große Miesmuschelschale gefunden, die gleich als „Gastgeschenk“ und gemeinsames Spielzeug genutzt werden konnte.

Hakuna Matata

Nächste Station: Stonetown – Altstadt-Tour in Sansibar-City.

Gebratener Thunfisch // Teriyaki Gemüse // Kokosreis

Dieses Gericht zuzubereiten war eine ganz spontane Idee. Trotzdem wollte sie natürlich kurz überdacht sein, denn Thunfisch kaufe ich nicht häufig – überfischt und deshalb heikel. Und weil es so spontan war, gibt es dazu mal wieder nur ein paar Handy-Schnappschüsse zu diesem super schmackhaften, leichten Essen aus Jamies Feder. Und weil es eben so lecker war, muss ich es euch auch bloggen. Ach, und schnell gemacht ist es übrigens auch.

Dieses Gericht hat so viele leckere Aromen zu bieten. Manchmal stutze ich beim ersten Lesen, aber es zeigt sich eben auch immer wieder, dass eben die Vielfalt der Aromen ein Essen auch wirklich spannend macht und rund und ausgewogen im Geschmack. Eine geschmackvolle Zubereitung lebt eben zum Glück häufig dann nicht nur von Salz und Pfeffer.

Kurze Vorrede, nun zu den leckeren Fakten. Für vier Personen braucht ihr:

  • 400 gr Thunfischfilet (Sushi-Qualität) aus nachhaltigem Fang
  • 2 EL Sesam
  • 1 EL grünen Tee
  • 1 Päckchen eingelegter Sushi-Ingwer (rosa)
  • Salz, Pfeffer
  • Pflanzenöl
  • 1 kleines Paket grüne Bohnen
  • Röschen von einem kleinen Brokkoli
  • 1 kleiner Mangold
  • 1-2 Knoblauchzehen
  • 0,5 EL Sesamöl
  • 1 EK Austernsauce
  • 1 kleine Dose (reduzierte) Kokosmilch
  • Basmati Reis (entsprechend der Dose Kokosmilch)
  • 1 Dose Wasser
  • 1 Pink Grapefruit
  • 0,5 kleines Bund Schnittlauch
  • nach Geschmack etwas frischen Koriander
  • 1 frische rote Chilischote

Als erstes muss der Reis auf den Weg gebracht werden. Dazu die Kokosmilch, den Reis und kochendes Wasser mit einer Prise Salz in einem Topf geben. Kurz zum Kochen bringen und dann bei mittlerer Hitze rund 10 Minuten köcheln lassen bis die Flüssigkeit verdampft und der Reis schon fluffig ist. Den Reis vom Herd nehmen.

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Das Gemüse in sehr kleine Stückchen schneiden. Das Sesamöl in einem großen Topf erhitzen und das Gemüse gemeinsam mit den klein gehackten Knoblauchzehen circa 1 Minute unter Rühren andünsten bis das Gemüse leicht gegart ist. Dann die Austernsauce zugeben und unter das Gemüse rühren. Anschließend das Gemüse in eine Servierschüssel füllen.

Auf einem Brett die Sesamsamen, den grünen Tee, Salz un Pfeffer streuen, ein wenig miteinander vermixen und auf dem Brett verteilen. Den Thunfisch in rund 4 cm lange Blöcke schneiden und auf dem Brett durch die Gewürzmischung wälzen bis er rundherum schon eingepackt ist. Das Pflanzenöl bei großer Hitze in einer Pfanne erhitzen und den Thunfisch von jeder Seite rund 30 Sekunden braten, bis er von außen leicht gegart, aber in der Mitte immer noch roh ist. Dann sofort aus der Pfanne nehmen und in gleichmäßige Streifen aufschneiden.

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Zum Anrichten die Grapefruit auf einer Platte ausdrücken, bei einer großen Grapefruit vielleicht zunächst nur eine Hälfte ausdrücken. Den Sushi-Ingwer hinzufügen und die Säfte ein wenig miteinander vermengen. Die Thunfischstücken darauf anrichten, den Schnittlauch und die rote Chilischote in feine Ringe schneider und darüber verteilen. Zu guter letzt noch ein paar Korianderblättchen darüber verteilen.

Den Kokosreis und das Gemüse in Schälchen verteilen und zu der Thunfischplatte servieren.

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Dann einfach nur noch genießen und schwelgen. Guten Appettit!

Konzert // Beady Belle

Im Januar 2013 hat Beady Belle das sechste Album seit 2000 veröffentlicht und ist damit gerade auf Promo-Tour. Sie spielen 131 Konzerte in 26 Ländern. Nach ihrem letzten Gastspiel vor zweieinhalb Jahren, hatte ich nun erneut das Glück sie in Köln zu sehen!

Die Location ‚Altes Pfandhaus‘ war schon bekanntermaßen besonders, weil man als Publikum – wie sagte Beate Lech „mit auf der Bühne sitzt“. Rund 200 Leute hatten sich u-förmig um die Combo verteilt und waren somit ganz nah dran an Künstlern und Geschehen.

20130415-210728.jpgDie Lyrics des Albums basieren auf dem Erfolgsroman “White Teeth” der britischen Schriftstellerin Zadie Smith, die Beady Belle musikalisch umzusetzen versucht. Es geht um Selbstmord, Rache, Vergewaltigung, Erdbeben und…

Sie haben sich seit dem letzten Album stilistisch weiter entwickelt und überraschen während des Konzertes mit zum Teil gewagten Stilwechseln. Kam Beady Belle noch beim Vorgängeralbum überwiegend sanft und eingängig daher, so bringt Cricklewood Broadway  jetzt deutlich abwechslungsreicher und mit einem guten – genau genommen fantastischen – 80er-Jahre Keyboard-Sound.

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Wie sagte ein Bekannter zu mir nach dem Konzert: „Geile Kapelle!“ Dem ist absolut nichts mehr hinzuzufügen.

Südafrika hautnah // It’s an Elephant, Büffel, Zebra…

Willkommen zurück zu Teil 4 von Südafrika hautnah, heute ganz im Zeichen der Fauna. Ich habe dazu einen Schwung Bilder ausgesucht, die sich in den meisten Fällen ganz bestimmt selbst erklären. Und wenn man sie eine Weile anschaut, dann steigt – zumindest bei mir – sofort wieder das Fernweh.

Entlang der Garden Route von Kapstadt kommend, finden sich nicht soooo viele Wildtiere. Zumindest wenn man von den Straßenfarmen um Swellendam einmal absieht. Hier tummeln sich immerhin, so verrät uns der Reiseführer, 90 Prozent der weltweiten Straußenpopulation.

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Eigentlich sagt man, die ideale Whale Watching-Zeit ist bis Anfang November. Mittlerweile scheint sich das Zeitfenster jedoch weiter in den November zu verschieben.

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Jump!

Und so war es für uns überhaupt kein Problem, ohne Aufwand zwischen 30 und 40 Wale, teilweise sehr nah an der Küste, beobachten zu können. Ein wirklich absolut atemberaubendes Ereignis.

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In dieser Pingiun-Kolonie leben ein paar tausend Watschelfüßler zusammen – vermehren sich auch ganz prächtig.

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Diesem hier war am Strand offenbar zu viel Trubel, also hat er sich in ein gemütliches „Salatbett“ zurückgezogen.

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In der Nähe des Kap der guten Hoffnung fand sich dann eine kleine Antilopengruppe und auf dem Weg die unglaublich frechen, aber eben auch nicht ungefährlichen Baboons. Beim Gänen kann man die riesigen Eckhauer auch schon gut sehen. Eine „Einladung“ in den eigenen PKW gilt es also unbedingt zu vermeiden.

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Spätestens im Addo Elephant Park trifft an dann aber endlich auf ein paar „bekannte Gesichter“…

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Zebras gucken irgendwie immer und stehen erfahrungsgemäß auch schon mal gerne im Weg.

Wer glaubt, die Stoßzähne wären nur als Werkzeug nützlich, der sieht sich hier ziemlich getäuscht.

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So ein Stoßzahn eignet sich auch ganz hervorragend, um seinen Rüssel mal ganz lässig abhängen zu lassen.

Diese beiden haben nicht so richtig Lust auf eine gemeinsame Schweinerei

Hier ist ein weiterer Kandidat der ‚Big Five‘. Man sollte sich in diesem Moment nicht täuschen lassen, dass er sich gerade so friedlich pflegen lässt. Ein Büffel benötigt keinerlei Provokation, um aus dem Nichts einen Angriff zu starten.

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Können diese Augen lügen…?

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Kurz vor der Mittagshitze genießen diese beiden Jungbullen ein wirklich ausgiebiges Bad (rund 30 Minuten), bevor sie der Hunger dann doch wieder aufbrechen lässt.

Zum Abschied für heute noch einmal eine Kombo von ihrer zweitschönsten Seite – nur der Kleine hat das Prinzip noch nicht ganz durchschaut. 😉

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Südafrika hautnah // Garden Route = Schlemmer Route

Danke für eure Geduld bis es nun mit dem dritten Teil der kleinen Serie ‚Südafrika hautnah‚ weitergeht. Im letzten Teil ging es um die wunderbaren Winelands und der köstichen Tröpfchen, die dort angebaut und produziert werden. Und auch wenn vielleicht einige Weingenießer mir jetzt widersprechen werden, aber: der Mensch lebt nicht vom Wein allein. Das Gute daran. Das muss man in Südafrika auch gar nicht! Dieses Land hat einfach so viel zu bieten. Gemüse und Früchte genauso wie aromatischen Fisch und wundervolles Wildfleisch. Mehr kann man eigentlich nicht erwarten.

Game (Wild)

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Impala // Kudu // Oryx // Springbok

Was hier für den ein oder anderen sicher etwas spartanisch aussieht, war für mich der pure Genuss! Die erste Mahlzeit in Südafrika war für mich ein ‚Game Kebab‘-Spieß mit vier unterschiedlichen Fleischsorten: // Impala //Kudu // Oryx // Springbok Einfach unglaublich köstlich. Wer beispielsweise ein schönes argentinisches Rindersteak zu schätzen weiß, dem würde wahrscheinlich wie mir auch bei diesem Kebab-Spieß das Wasser schon aus Vorfreude im Mund zusammenlaufen. Da braucht es dann auch einfach nicht mehr als ein wenig Salz und frisch gemahlenen schwarzen Pfeffer. Lasst euch vom Bild bitte nicht täuschen, es gab auch ein ordentliche Pfeffermühle… kudu-carpaccio Nicht nur saftig vom Grill schmeckt Game einfach fantastisch, sondern auch – wie hier – zur Vorspeise als Carpaccio. Die Bandbreite der südafrikanischen Küche ist groß. Man findet eine riesige Auswahl vor, die sicherstellt, dass für jeden Geschmack etwas dabei ist. Neben frisch vom Grill wie oben, oder ein wenig Retro wie beim Carpaccio gibt es natürlich auch die moderne südafrikanische Küche, die ganz sicher mit moderner Küche in Europa prima mithalten kann. strauss_va-waterfront So wie diese Straussensteaks mit knackigem Gemüse und einer Soße….eine echte Aromabombe.

Fish ’n‘ Chips a la Südafrika

Fish and Chips klingt für die meisten sicher eher nicht nach einem wirklichen Gaumenschmaus. Und es sieht zugegebenermaßen vielleicht auch nicht wie eine Delikatesse aus, aber die Qualität des Fischs ist einfach wirklich überzeugend. fishnchips-saDa wird dann eben aus dem Tintenfisch kein Gummireifen und der in Südafrika gleichermaßen populäre wie beliebte ‚Hake‘ (Hecht) ist ein saftig in seiner Panade. Kein Wunder, wurden diese doch an der nach eigener Aussage besten Fischbude Afrikas zubereitet. Malerisch gelegen in Hout Bay, wo einem auch schon mal eine wirklich steife Brise um die Nase wehen kann.

Friday Market Hout Bay

Gleich gegenüber der Fischbude steht eine eigentlich eher unscheinbare Markthalle. Das ist aber ganz egal, denn jeden Freitag strömen sie in diese Markthalle. Wir also hinterher – und hinein in eine tolle entspannte Atmosphäre.

Ein wenig Kunsthandwerk, Klamotten und ein abwechslungsreiches Angebot an südafrikanischen und internationalen Speisen und Getränken für jeden Geschmack.

gemsbok-burger

Bei dieser Auswahl an Leckereien kann man sich von Stand zu Stand bequem ein komplettes Drei-Gänge-Menü zusammenstellen. Man muss sich eben nur entscheiden.

FranschhoekFood Heaven

Franschhoek ist ein wunderschönes Örtchen am Rande kleiner Weinberge gelegen. Wenn man Besuchern und Gastro-Kritikern Glauben schenken möchte, dann findet sich in diesem kleinen Städtchen das Beste, was Südafrika an Restaurants – und damit verbunden natürlich auch Köchen – zu bieten hat.

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Im November 2011 hatte ich in Köln Gelegenheit, Reuben Riffels, einen dieser Köche kennen zu lernen.
Das beste Haus am Platze ist ‚The Tasting Room‘ mit Köchin Margot Janse. Sie hat das Restaurant in den vergangenen Jahren in die internationale Spitze geführt und wurde kürzlich persönlich als Köchin des Jahres 2012 ausgezeichnet.

Ende 2011 hatte ich in Köln den südafrikanischen Koch Reiben Riffels kennen gelernt. Ein netter Typ und so entschieden wir uns vor Ort für einen Lunch-Abstecher in sein Restaurant ‚Reubens‘.

Hier wurde sogar ein vermeintlich einfacher Tomatensalat als Vorspeise zum wirklichen Gaumenkitzler.

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Noch nie habe ich aber so zarten Tintenfisch gegessen, noch dazu im Knuspermantel. Einfach toll.

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Reubens by Reuben Riffel

Die Krönung dieses Essens war allerdings mein Hauptgang: gegrillter Thunfisch mit Kartoffelschaum. Eigentlich versuche ich Thunfisch aufgrund der Überfischung zu vermeiden, aber hier konnte ich nicht widerstehen. Das Gericht war ein Traum! So zart, eben nicht tot gebraten, mit diesem besonderen Grill-Aroma und dazu dieser luftige Schaum. Unglaublich gut.

thunfisch_kartoffelschaum

Und mit diesem Bild danke ich für das Interesse. Schaut gerne wieder vorbei zum letzten Teil von ‚Südafrika hautnah‘.



Südafrika hautnah // Kap der guten Tropfen

Willkommen zu Teil 2 meiner kleinen Reihe ‚Südafrika hautnah‘.

Kapstadt lassen wir nun hinter uns und brechen in nordöstliche Richtung zu den Winelands ins Mekka der von mir sehr, sehr geschätzten Shiraz und Pinotage und Chardonnay und und… auf. Schon nach einer guten halben Stunde Fahrzeit tauchen die ersten Weinplantagen auf und es werden mit jedem Kilometer mehr. Dann die ersten Weingüter. Fairview, Vrede en Lust und Boschendal.

Boschendal // Weingut seit 1685
Boschendal // Weingut seit 1685

Ein kleiner Zwischenstop in Boschendal, wo in den Gärten Winetastings und Picknicks in idyllischer Atmosphäre angeboten werden.

// Boschendal Picknick
Boschendal Picknick

Bei strahlendem Sonnenschein steht dem Genuss des ein oder anderen Schlucks köstlichen südafrikanischen Weins nichts mehr im Wege. Ein Genuss, dem wir uns auch am frühen Nachmittag einfach nicht widersetzen konnten.

delaire_winelands

Wer, wie wir, ein gutes Gläschen Wein zu schätzen weiss, für den ist die Fahrt nach und durch Stellenbosch einfach wunderbar. Weinfelder wohin das Auge schaut.

Delaire Graff Estate // Wine tasting

Wenn man sich diese unglaubliche Aussicht anschaut, bleibt doch gar nichts anderes übrig als sich das ein oder andere Weingut auszusuchen und zu einem gemütlichen ‚Tasting‘ einzukehren.

delaire_chardonnay

Die Anfahrt zum Delaire Graff Estate, das Weingut unserer Wahl, ist beeindruckend.

delaire auffahrt

Eine volle Blütenpracht und Kunst säumte schon die Auffahrt zum Hauptgebäude. Und obwohl hier alles piekfein aussieht ist die Atmosphäre angenehm locker.

// Delaire Wine Estate // Stellenbosch
Delaire Wine Estate // Stellenbos

Die Lunchzeit gerade verpasst haben wir großes Glück als wir einen wundervollen Tisch auf der Terrasse bekommen. Der Blick in die vor mir liegende Landschaft ist mal wieder geradezu kitschig schön. Geht nicht? Geht wohl, schaut selbst.

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Obwohl erst Nachmittag, haben wir uns entschlossen, an diesem idyllischen Ort vier Weine zu verkosten. Zugegebenermaßen irritiert haben wir unseren Sommelier angeschaut als er uns fragte, ob wir trinken wollen oder auch spucken. Auf keinen Fall wollten wir auch nur einen Schluck verschwenden! Dazu ein wenig knusprig geröstetes Brot und Käse von cremig bis würzig.

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Die vier Weine waren ein absoluter Genuss. Die Rotweine Delaire Botmanskop 2009 und Laurence Graff Reserve 2009 haben unsere Zungen zum Schnalzen gebracht. Leider weiss ich so ad hoc nur noch die Namen der beiden Rotweine, die wir verkostet haben, aber ich werde auf jeden Fall versuchen, auch die beiden jetzt gerade ‚anonymen‘ Weine noch nachträglich zu identifizieren.

Lovane Boutique Estate // „Nachwuchs“-Weingut

Neben diesen Hich-End Weingütern gibt es auch noch Dutzende kleiner Weingüter, die ebenfalls exzellente Tröpfchen zu bieten haben und den ‚Großen‘ nicht nachstehen müssen. Sie bieten teilweise eben auch die ein oder andere besondere Traube, die es in Europa nicht (mehr) gibt.

So zum Beispiel das kleine Weingut Lovane Boutique Wine Estate, dass erst 2003, sozusagen auf grüner Wiese, angelegt wurde.

// Lovane Boutique Wine Estate
Lovane Boutique Wine Estate

2006 wurden dort bereits die ersten Trauben geerntet und in den ersten Jahren schon der ein oder andere Top Wein produziert.

Lovane Weinfelder
Lovane Weinfelder

Mit dieser Qualität konnte sich das kleine Weingut sehr schnell einige Lorbeeren in Südafrikas Weinbibel ‚Platter’s‘ sichern.

Es gibt noch Dutzende weiterer Weingüter zu besuchen und zu testen, aber leider bei dieser Reise – wie ja eigentlich immer bei schönen Dingen im Leben – wieder sooo wenig Zeit.

Schöne Aussichten!

Schaut gerne wieder vorbei bei Teil 3 von Südafrika hautnah.